Kita und Betreutes Wohnen in Probstheida

Kita und Betreutes Wohnen in Probstheida

Wettbewerb – 2. Preis

Auslober
VDU-Immobilien GmbH & Co KG
BGF
13.700 m²
BRI
37.700 m³
Leistung
Wettbewerb 08/2009 - 2.Preis
Fertigstellung
08/2012

Aufgabe war die Konzeption eines Quartiers mit Altenpflegeheim, Betreutem Wohnen sowie einer Kindertagesstätte

Städtebau

Ziel des städtebaulichen Entwurfs ist es, zwischen den unterschiedlichen Bebauungsstrukturen des Umfeldes zu vermitteln.

Ausgehend von der großmaßstäblichen Bebauung des benachbarten Nahversorgungszentrums entwickelt sich die Bebauung des Betreuten Wohnens in Form differenziert aufgefächerter Wohnriegel. Die hierzu gegenläufig aufgefächerte Bebauungsstruktur der nördlich gelegenen Wohnsiedlung wird somit als Thema aufgegriffen und neu interpretiert.

Im Zentrum dieser radialen Bewegung und „im Schoße“ seines Umfeldes nimmt der Kindergarten als zweigeschossiges Gebäude eine Position als quartiersrelevanter Treffpunkt und Marktplatz für sozialen und generationsübergreifenden Austausch wahr.

Entlang eines inneren Quartiersweges und als Nahtstelle zwischen Kindergarten und betreutem Wohnen bieten untereinander verflochtene Gartenkabinette und Spielnischen den Rahmen für einen programmatischen Austausch der Generationen. Festplatz, Märchenstube, Bocciafeld und Freilichttheater sind Beispiele der hier ansässigen Räume für ein symbiotisches Miteinander.

Gegenüber dieser Zone des intensiven Austausches und des dichten sozialen Miteinanders bleiben die klar abgegrenzten und sich nach Süden differenziert öffnenden Gartenhöfe als parkartiger Rückzugsbereich und Ruhezone den Bewohnern des Quartiers vorbehalten.

Gebäude – Kindergarten

Der vorgeschlagene kompakte Baukörper der Kindertagesstätte präsentiert sich als selbstbewusster Baukörper mit klaren Baukanten zu den Verkehrsräumen des Nahversorgungszentrums und des Tiroler Weges. Eine großzügige und rückspringende Eingangsfassade zum öffentlichen Raum wirkt adressbildend und einladend. Auf der Südseite wandelt sich das Bild zu einem offenen und plastisch differenzierten Baukörper.

Eine ins Obergeschoß aufsteigende und gärtnerisch gestaltete Gartenfläche dient der räumlichen Einfassung des Außenspielbereiches gegenüber dem Tiroler Weg sowie der direkten Anbindung des Obergeschoßes an die Gartenfläche.

Gebäude – Betreutes Wohnen

Die additiven, weitestgehend ostwest-orientierten Gebäude für Betreutes Wohnen und dessen Erweiterung verweben sich fächerartig mit der sich anschließenden Parklandschaft. Die leichte Faltung der  Fassadenverläufe lässt dabei differenzierte und individuelle Hofräume entstehen.

Die differenzierte Faltung der Gebäudefluchten findet sich in unterschiedlich gekrümmten und konisch sich aufweitenden bzw. verjüngenden Flurverläufen wieder. Zusammen mit einem abgestimmten Farbkonzept für die Flurnischen vor den Wohnungszugängen entsteht ein Leitsystem aus individuellen und wieder erkennbaren Raumsituationen.

Die Wohnriegel sind im Erdgeschoss durch einen gedeckten Gang miteinander verbunden, der eine witterungsgeschützte Wegeverbindung innerhalb der Wohnanlage ermöglicht und die Abgrenzung der individuellen Gartenhöfe vom gemeinschaftlichen Quartiersweg darstellt.

Fazit

Der vorgelegte Entwurf zielt mit seinen jeweiligen Qualitäten in Innen- und Außenräumen der beiden Einrichtungen auf die klare Gliederung und Staffelung von Individualität und Austausch im Sinne eines vielseitigen und symbiotischen Soziallebens im Quartier.