Neubau Kita Marienkirchgemeinde in Leipzig, Stötteritz

Neubau Kita Marienkirchgemeinde in Leipzig, Stötteritz

Wettbewerb

Bauherr
Ev.-Luth. Mareinkirchgemeinde Leipzig-Stötteritz
Kinderanzahl
75
BGF
1.250 m²
BRI
3.700 m²

Städtebau

Der Entwurf  verfolgt das Ziel, den Sonderbau KITA im gründerzeitlich geprägten, heterogenen Umfeld der nachbarschaftlichen Wohnbebauung zu integrieren und dabei die straßenseitigen Baufluchten aufzunehmen. Ein auch im Sinne der Wirtschaftlichkeit kompaktes Gebäude mit klaren und präzisen Konturen vermittelt mit seiner 3-Geschossigkeit zwischen der 4-Geschossigen Nachbarbebauung und der 3- bis 2-Geschossigkeit der gegenüberliegenden Häuserzeile. Die Gebäudetiefe orientiert sich dabei an den Nachbargebäuden (inkl. Balkonanlage), wobei die Gebäudeerschließung  in den Hof von einem 1-geschossigen Gebäudeteil flankiert wird.

Gebäudeentwurf

Der Gebäudeentwurf leistet eine optimierte und flexible Zuordnung der Räume mit kurzen Wegen. Alle Räume gruppieren sich um das zentrale Treppenhaus, so dass keine weiteren Verkehrsflächen notwendig sind. Grundgedanke ist, bei einer klaren Grundrissorganisation kombinierbare Räume zu schaffen, die jeweils einen differenzierten Bezug zum Außenraum haben.

Zur Oberdorfstraße präsentiert sich das Gebäude selbstsicher und vermittelnd. Zum Garten öffnet sich das Gebäude über großzügige Verglasungen und vorgelagerte Terrassen.

Grundrissorganisation

Der Grundriss gliedert sich geschossweise in die jeweiligen Gruppenräume mit vorgelagerten Frei- und/oder Terrassenflächen, die sich zum Garten orientieren und in die Neben- und Erschließungs-räume, die einen Rücken zur Oberdorfstraße ausbilden.

Die Sonder- und Personalräume werden im Altbau an der Sommerfelder Straße untergebracht, wobei sich die von den Kindern genutzten Projekträume auf das Erdgeschoss konzentrieren.

Der Blick der Kinder richtet sich also von den Gruppenräumen zum „Projekthaus“, in welchen sich die Kinder zu besonderen Aktivitäten treffen. Neben dem eigentlichen „Kinderhaus“ (Neubau) bekommt der Altbau als „Projekthaus“ somit eine besondere Bedeutung.

 

Bestandsbau „Projekthaus“

Der Bestandsbau an der Sommerfelder Straße nimmt die Personalräume, das Leiterbüro und sämtliche notwendigen Nebenräume wie Wäschelager, Umkleiden, Archiv und Hausmeisterraum auf. Im Erdgeschoss liegen der Mehrzweckraum mit angrenzendem Materiallager sowie die Lernwerkstatt. Das Erdgeschoss wird über eine Bühnen- und Rampenfläche erschlossen und sichert somit auch die behindertengerechte Erschließung.

Freifläche

Die Freifläche gliedert sich in drei Bereiche. Den Krippen-, den Eltern- und den KinderGarten. Der Krippenbereich ist leicht abgesenkt und der Elterngarten an die Kinderküche angebunden. Die restliche Fläche dient allen Kindern. Hier sind auch sämtliche Außenspielgeräte untergebracht.

Die für Kindergärten spezifische Forderung nach zwei unabhängigen  baulichen  Flucht- und Rettungswegen wird in den Obergeschossen über die Dachterrasse und Außentreppe gesichert. Der angrenzende Spielturm bedient daneben den Spieltrieb der Kindergartenkinder und ist raumprägendes Element der Gartenseite. Er trennt zudem den KrippenGarten von der Erschließungsachse innerhalb der Freifläche.

Im Zentrum des Gartens befindet sich eine Sitz- und Ruhefläche die als Verteilerfläche die Wege zum  Neu- und Bestandsgebäude sowie zum Geräte- und Kinderwagenschuppen miteinander verbindet und den Erziehern, Kindern und Eltern ein Treffpunkt ist. Die der Kinderküche vorgelagerte Terrasse bietet einen weiteren Kommunikationsort für alle Nutzer.

Am Zugang von der Sommerfelder Straße befinden sich die Fahrradstellplätze und der Hausmüll.

Fassade

Entsprechend dem Wunsch nach einem wirtschaftlichen Baukörper erhält der gedämmte Mauerwerkskörper eine Putzfassade. Diese ist durch eingelegte Aluminiumwinkel horizontal gegliedert und erstreckt sich mit dieser Gliederungsfläche vom Sockel- bis zum letzten Fenstergesims der Nachbarbebauung. Akzente werden durch die mit Fassadentafeln bekleideten Sitzerker und die Einfassung des Einganges gesetzt. Die Sitzerker bieten den Kindern unterschiedliche Blicke in den Straßenraum.

Zusammenfassung

Die klare und kompakte Gebäudestruktur ist Voraussetzung für die Wirtschaftlichkeit der Bau- und Unterhaltungskosten. Es entstehen auf Wesentliches konzentrierte Räume und Gebäudekonturen, die dem Haus eine besondere und greifbare Identität verleihen.