SOS Kinderdorf Leipzig, Connewitz

SOS Kinderdorf Leipzig, Connewitz

Wettbewerb

Bauherr
SOS Kinderdorf Zwickau
BGF
2.400 m²
BRI
9.150 m²

Städtebau

Das Grundstück mit Ost-West-Ausrichtung, erstreckt sich von der Windscheidstraße in Richtung Kochstraße und nimmt dabei die halbe Tiefe des Baublockes ein. Das Familienzentrum mit den Wohngemeinschaften greift die Gebäudefluchten an der Windscheidstraße und zum Blockinnern auf, vermittelt in der Höhenstafflung der angrenzenden Bebauung mittels eines eigenständigen Fugenbauteils und bildet den Auftakt für das Blockinnere, welches sich in Gemeinschaftsfreifläche, Kitaneubau und Freifläche der Kita gliedert.

Gebäudeentwurf

Über eine Durchfahrt erreicht man das Blockinnere. Hier befindet sich zunächst ein Gemeinschaftshof mit Freisitz für das Café, dem Grillplatz für die Bewohner, div. Sitzmöbel und Aufenthaltsflächen, Fahrradstellplätze und  das gewünschte Außenlager. An den Gemeinschaftshof grenzen zudem der Vorplatz für die Kita sowie die Festterrasse des Mehrzweckraums. 

Familienzentrum

Über das nach außen hin offene und einladende EG erreicht man den Eingangsbereich des Familienzentrums mit Infobereich, Spielzimmer und Café. Über eine interne Wendeltreppe gelangt man zu den Gruppen-, Besprechungs- und Bewegungsräumen, welche räumlich mit dem Café verbunden sind. Im inneren Bereich des EG´s befinden sich die notwendigen sanitären Einrichtungen und die Küche. Ebenso zur Straße hin wendet sich auch der gewünschte Second Hand Laden. Die Wohneinheiten und die Verwaltung werden über ein eigenes Treppenhaus mit Durchgang zum Hof erschlossen. Im 1. Obergeschoss befindet sich neben den schon erwähnten öffentlichen Bereichen auch die Verwaltung. Darüber sind die beiden Wohngruppen angesiedelt. Deren Aufenthaltsräume sich einem Gemeinschaftlichen Außenbereich (Fugenbauwerk) zuwenden, welcher beide Geschosse nochmals miteinander verbindet. Das 4. Obergeschoss nimmt die Lager- und Reserveflächen auf. Hier befinden sich auch zwei Gästewohnungen mit einer Gemeinschaftsküche, welche sich auch als Teeküche für eine Erweiterung der Verwaltung eignen würde. Das komplette 5. Obergeschoss ist der Gebäudetechnik und dem Lager des FAZ gewidmet.

 

 

Kita

Über das Foyer werden Kindergarten und Krippenbereich gleichermaßen auf kurzem Weg erschlossen. Die Haupttreppe mit den Sitzstufen bietet Verweilqualität für diesen zentralen Raum, der auch Bindeglied zwischen Vorplatz und dem Mehrzweckraum mit gartenseitiger Festterrasse ist. Der großzügige natürliche Lichteinfall über die Haupttreppe betont den platzartigen Charakter des vielseitig nutzbaren Foyerraumes. Generell liegen im Erdgeschoss die Versorgungsflächen des Kindergartens und der Krippenbereich, im Obergeschoss die Räume des Kindergartens. Alle Aufenthaltsräume der Kinder (mit Ausnahme des Gruppenraums 5) sind nach Osten oder Westen ausgerichtet. Die Krippenräume mit Schlafraum und Sanitärraum bilden eine eigenständige Gruppeneinheit und werden über den vorgelagerten Garderobenbereich erschlossen.  Die den Gruppenräumen vorgelagerte Freifläche bleibt den Krippengruppen vorbehalten. Im Obergeschoß liegen sämtliche Kindergartengruppen. Sie unterteilen sich gemäß der Aufgabenstellung in einmal eine und zweimal zwei Gruppen. Die zum Garten oder Gemeinschaftshof hin ausgerichteten Gruppenräume zeichnen sich durch differenzierte Raumqualitäten aus. Sie verfügen über erhöhte Spielebenen, welche sich nach außen über die stirnseitigen Gebäudeüberhöhungen zeigen. Die erhöhten Spielebenen bieten einen geeigneten Raum für Aktion und Bewegung. Die Gruppenräume werden über einen zentralen Garderobenflur mit einem Kern aus Erschließungstreppe, Sanitär-, und Nebenräumen erschlossen. Die Sanitäranlagen des Kindergartens sind gruppenübergreifend zusammengefasst. Aus dem Kindergarten gelangt man über Außentreppen direkt auf die ebenerdigen Freiflächen. Die Außentreppen erfüllen mit deren sinnvoller Anordnung das notwendige Maß an Rettungswegen und erübrigen weitere Treppen im Gebäudeinneren. Die dargestellte Gliederung in Flur- und Gebäudeabschnitte sowie die Anordnung der Treppen beruht auf einem fachlich abgestimmten Brandschutzkonzept.

Konstruktion

Die Gebäude sind als Massivbau in konventioneller Bauweise geplant.  Für die Außenwände wird eine Konstruktion mit Dämmziegeln vorgeschlagen. Das monolithische und diffusionsoffene Mauerwerk verringert bauphysikalische Probleme und sorgt für optimale Luftbedingungen im Raum. 

Fassade

Die Fassade wird entsprechend den umliegenden Gebäuden verputzt. Zum Einsatz kommt ein eingefärbter Kratzputz. Fenster und  Fassadenflächen, das Fugenbauwerk und sämtliche Einbauten und Sitzmöbel in den Außenanlagen sind dazu kontrastierend in Holz ausgeführt.

Grünraum

Der Entwurf gibt eine grundlegende Gliederung des Außen- und Außenspielbereichs in Teilflächen vor, die in Abstimmung mit dem Nutzer programmatisch ausgestaltet und bespielt werden können. Er gliedert sich in den Gemeinschaftshof mit Freisitz für das Café, den Grillplatz mit Sitzstufenanlage und Holzdeck mit zentralen Hofbaum, den Bereich mit Nebenanlagen für Fahrräder, Anhänger, Müll, Lager für Hausmeister und Energieversorgung (Standort BHKW) sowie den gebäudenahen Freiflächen der Kita mit Festterrasse und Krippengarten und den Bereich für Spielgeräte mit Rollerstrecke und Wiesenflächen. Die Spundwand wird zur Kletterwand mit erhöhter Spielfläche, welche über eine Außentreppe und Rutsche mit den ebenerdigen Spielbereich verbunden ist und über einen separaten Gartenzugang verfügt.