Begegnungszentrum Zuversicht in Berlin Spandau

Begegnungszentrum Zuversicht in Berlin Spandau

Wettbewerb 07/2019

Bauherr
Evangelische Kirchengemeinde zu Staaken
BGF
2.740 m²
BRI
11.170 m²
Leistung
Wettbewerb

Städtebauliches und architektonisches Konzept

Der Entwurf ist geprägt von dem Bestreben einen Ort der Gemeinschaft auszubilden, der mit seiner einheitlichen Architektursprache diesen Ansatz unterstützt. Ausgehend vom „genius loci“ wird ein Eingangshof, als Zentrum der Anlage, um die zu erhaltende Platane ausformuliert, der als Identifikation aller Nutzer mit dem Ort fungiert und um den sich die verschiedenen Nutzungsbereiche gruppieren. Der Gebäudekomplex gliedert sich in die nördliche Kita, den südlichen Saalbereich mit Andachtsraum und Café und den dreigeschossigen westlichen Gebäudeteil, welcher sich als Rückgrat des Begegnungszentrums versteht und die Inklusionsküche, die Verwaltung und die verschiedenen Begegnungsräume des Familien- und Stadtteilzentrums aufnimmt. Das Café und der Saal sind dem Vorplatz zugewandt und dienen der externen Kommunikation. Der Gebäudekomplex wird über den Hof erschlossen. Gegenüber dem Eintritt in den Hof befindet sich der Hauptzugang mit Foyer und Empfang des Stadtteilzentrums. Von hier aus erreicht man über die sich anschließende Haupttreppe alle weiteren Geschosse. Die Intergrationsküche und das Café mit Küche befinden sich im EG. Der Saal und der Andachtsraum, ebenfalls im EG, werden über einen zum Hof hin verglasten Gang erschlossen. Darüber befinden sich das Lager und sämtliche Gebäudetechnik. Im 1. Oberschoss sind die Büroräume untergebracht, welche sich über eine vorgelagerte Loggia dem westlichen Grünraum zuwenden, sowie die Multifunktionsbereiche der Kita mit dem Bereich des Familienzentrums. Das 2. OG nimmt sämtliche Räume des Stadtteilzentrums (Werkstatt/MFR) auf. Eine eingestellte Loggia bietet dabei die Möglichkeit mit dem Hof zu kommunizieren. Der zweigeschossige Kitabereich wird über die nördliche Hoffläche erschlossen. Alle Gruppenräume sind zu der lärmabgewandten westlichen Freifläche ausgerichtet. Alle anderen Räume bilden einen schützenden Rücken nach Osten aus. Der Gebäudekomplex ist in Nutzungseinheiten gegliedert. Die Funktionstrennung der Kita kann über Türen mit Zugangskontrolle sichergestellt werden.

Konstruktion, Tragwerk, Materialien und Fassade

Die Konstruktion besteht aus einem wirtschaftlich zu errichtenden Stahlbetontragskelett mit Mauerwerksausfachung. Vorgespannte schlanke Decken lassen dabei die notwendigen großen und stützenfreie Räume entstehen. Aus Gründen der Nachhaltigkeit werden die vorhandenen Klinker der abzubrechenden Bestandsanlage als recycelte Vorblender wieder verwendet und mit einer dünnen Putzschlämme überzogen, die das gewohnte Steingefüge erkennen lässt und dabei ein neues naturfarbenes Erscheinungsbild ergeben.

Freiraum

Der Freiraum gliedert sich in unterschiedlichste Funktionsbereiche.

Der zentrale Hof als Hauptbegegnungsort ist Ankunfts-, Verteiler- und Erschließungshof zugleich. Im Zentrum steht die zu erhaltende Platane, die mit einer Baumscheide und einem schützenden Holzpodest ausgestattet ist und zum Verweilen einlädt.

Der Außenspielbereich der Kita ist auf der dem Schall abgewandten nördlichen Seite angesiedelt und öffnet sich nach Westen. Die ebenerdige Terrasse des Krippenbereichs ist direkt über die Gruppenräume zu erreichen. Sand- und Spielflächen sind dieser Krippenterrasse zugewandt.

Der Zugang zu den Kindergartenaußenflächen für die Drei- bis Sechsjährigen erfolgt zentral aus dem Verbinderbau, welcher durch den Kindergarten mitbenutzt wird.

Die großzügige Kindergartenterrasse ist zur Krippe mit einem Mauerriegel abgetrennt. Durch dieses Element wird eine Zonierung der Altersklassen sowie die Schaffung von Ruhezonen erreicht. Die große Spielfläche mit einem Spielhaus sowie die Sandspielfläche schließen sich an die Terrasse an und bilden das Zentrum von Spiel, Aktivität und Kommunikation. Eine Sommerdusche sorgt für die Abkühlung im Sommer. An der Südwestgrenze des KITA-Gartens markieren Obststräucher/ gärtnerische Flächen den Übergang zum Küchengarten. Im nördlichen Gartenbereich befindet sich die in eine weich modellierte Rasenlandschaft eingebettete Rollerstrecke. Baum- und Strauchpflanzungen säumen den Garten, spenden Schatten und bieten Rückzugsräume.

Der Küchengarten dient als Ort des Entdeckens und Mitmachens für KITA, Inklusionsküche sowie das Wohnumfeld (Urban Gardening). Die Verarbeitung der gemeinsam angebauten und geernteten Lebensmittel wird hier über die Einsicht in die Küche erlebbar gemacht.

Das Café und der (Fest)Saal öffnen sich in Richtung Süden zum Brunsbütteler Damm. Der großzügige Vorplatz wird durch die Außenbestuhlung des Cafés belebt und kann auch als Quartiersfestplatz für Veranstaltungen dienen.

Die Stellplätze für Pkw und Fahrräder sind eingangsnah über den Stieglakeweg erreichbar. Zur Minimierung der Versiegelung werden Stellplatzflächen, bis auf barrierefreie Stellplätze, mit versickerungsfähigem, linearen Rasenpflaster befestigt. Mülltonnen werden in erforderlicher Anzahl in verschließbaren Schränken und durch Bepflanzung dem Blickfeld entzogen und werden entsprechend ihres Erfordernisses sowohl im Bereich der Inklusionsküche am südlichen als auch an der KITA am nördlichen Gebäudeteil eingeordnet.