Neubau Kita Zweinaundorfer Straße in Leipzig Möckern, Vergabeverfahren nach VgV

Neubau Kita Zweinaundorfer Straße, Leipzig Möckern

Wettbewerb nach VgV – 2. Platz

Bauherr
Stadt Leipzig, vertr. d. LESG mbH
Kinderanzahl
100
BGF
1.151 m²

Prägend für den Entwurfsansatz ist die Maßgabe, die Freifläche mit dem Baukörper selbst von der Verkehrsbelastung der Zweinaundorfer Straße abzuschirmen.

Der Gebäudezugang erfolgt über einen Vorplatz auf dem Gelände, der zugleich als Festterrasse der Kita und Auftakt der Freispielfläche dient.

Ein Gebäudezugang innerhalb der Einfriedungen vereinfacht die Hol- und Bringabläufe. Eltern müssen das Gebäude nicht betreten, wenn die Kinder sich morgens zu den Bringzeiten bzw. nachmittags zur Abholung im Freien aufhalten.

Zu beiden Kopfseiten angeordnete Außentreppen erweitern den baulichen Schallschutz, ohne das beheizte Gebäudevolumen zusätzlich in die Läge zu strecken.

Die Gruppenräume sind nach nord-nord-ost ausgerichtet. Ausgestellte Sitzerker der Gruppenräume des Kindergartens bieten mit ihren Seitenfenstern einen Ausblick nach Osten in die Vormittagssonne.

Zum Innenhof gliedern diese Erkeraufbauten das Gebäude in ablesbare Einheiten. Sie bieten den ebenerdigen Gebäudezugängen und Austritten eine überdachte Vorzone.

Oberlichtfenster unter dem First der Erkerdächer sorgen für direktes Sonnenlicht in den Gruppenräumen und solare Gewinne in Winter- und  Übergangsmonaten.

Die Funktion des Schallschutzriegels führt zu einer linearen Grundrisstypologie.

Für möglichst kurze Wege im Gebäude haben wir die Haupterschließung mittig in das Gebäude und von dort aus nach beiden Seiten geführt. Dem zentral gelegenen Foyer ist der Mehrzweckraum mit vorgelagerter Festterrasse direkt angebunden. Vis-á-vis betritt man den ebenerdigen Krippenbereich. Auch Leiterbüro, Aufzug und Gäste-WC liegen unmittelbar am Foyer.

Die Küche wird separat vom Parkplatz aus beliefert und mündet ebenfalls ins Foyer. Essensversorgung des Mehrzweckraums kann bei Bedarf direkt erfolgen.

Der Kinderwagenraum befindet sich gleich am Grundstückszugang und wird separat von außen beschickt.

Die Brandschutzgliederung des Gebäudes ermöglicht einen zum Foyer offenen Treppenraum mit Sitzstufen. Diese bieten sich zum Warten und Verweilen sowie als Treff- und Sammelpunkt mit Aufenthaltsqualität an. Über großzügige Fensterflächen im Obergeschoss des Treppenraums wird das Foyer natürlich belichtet.

Im Obergeschoss liegen links und rechts des Treppenhauses je zwei Gruppenräume an den vorgelagerten Garderobenhöfen mit jeweiligen Sanitärräumen.

An beiden Stirnseiten ist das Obergeschoss über die Außentreppen direkt an den Außenbereich angebunden. In Ergänzung zur zentralen Haupterschließung sichern diese Außentreppen im Sinne des §35(2) Satz 3 SächsBO die zwei erforderlichen, entgegengesetzten Fluchtwege für alle Aufenthaltsräume der Kinder.

Dazu werden die in Reihe geschalteten Gruppenräume miteinander verbunden, was auch mit betrieblichen und aufsichtstechnischen Vorzügen einhergeht – insbesondere, wenn ein offenes Betreiberkonzepts und die Bildung von Themenräumen möglich sein sollen.

Die beiden Außentreppen gewährleisten außerdem eine dezentrale Erschließungsvariante auch für akute Fälle von Infektionsgeschehen.

Der Integrationsraum sowie der Projektraum liegen an der östlichen Stirnseite des Gebäudes mit Blick in den beruhigten, östlichen Grundstücksbereich. Der Personalbereich hingegen besetzt die westliche Stirnseite.

Je Gruppenraum des Kindergartens bietet ein Sitzerker den Kindern einen Panoramablick über den Außenbereich.

Aus den Erkern entwickelt sich dann auch ein überhöhter Raumanteil für ein differenziertes Raumerlebnis sowie für die Möglichkeit, erhöhte Spielebenen einzubauen.

Die stehenden Fenster im Dachversprung gewährleisten die direkte Einstrahlung des tiefstehenden Sonnenlichts in die weitgehend nordorientieren Gruppenräume.