Projektname, Stadt-Stadtteil
Ersatz- / Erweiterungsneubau KITA der Ev.-Luth. Kirchgemeinde Markkleberg West
Wettbewerbsbeitrag 3. Platz
- Bauherr
- Kirchenvorstand der Ev.-Luth. Kirchgemeinde Markkleeberg West
- Kinderanzahl
- 96, davon 24 Krippenplätze
- Leistung
- Wettbewerbsbeitrag 3. Platz
Städtebau
Dem Entwurf liegt das Leitbild eines unprätentiösen Sonderbaus zugrunde, der zugleich als öffentliches Gebäude eine klare Quartiersgrenze zur Städtelner Straße bildet und sich selbstbewusst im peripher anmutenden Umfeld behauptet. Er weckt Assoziationen zu einer Scheune an der Landstraße – eine Scheune für Kinder.
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Gebäudeentwurf
Die Funktionsbereiche fügen sich zu einer kompakten und somit wirtschaftlichen Gebäudegeometrie. Ihre geschossweise Gliederung und Zuordnung hat neben funktionaler Zweckmäßigkeit zugleich eine durchgehende, flächen- und volumenoptimierte Zweigeschossigkeit zum Ziel.
Einsprünge der thermischen Gebäudehülle werden auf den überdeckten Eingangsbereich sowie eine überdeckte Vorzone des Krippenbereichs beschränkt.
Das Herzstück des Gebäudes bildet ein einladendes mit dem Mehrzweckraum koppelbares Foyer. Hier befinden sich auch die weiteren gemeinschaftlich genutzten Räume des Integrationsraums sowie des Werkateliers mit Kinderküche und dem zugehörigen Abstellraum für Spielgeräte.
Vom Foyer aus wird auf kurzem Weg zur erdgeschossigen Krippe, über einen Sammelausgang direkt in den Garten und zu den weiteren Funktionsbereichen im Obergeschoss verteilt.
Eine im Zusammenspiel mit der Geschosstreppe konzipierte Sitzstufenanlage bietet sich als Treff- und Sammelpunkt sowie kommunikative Wartezone mit seitlich angeordneter Andachtsfläche an.
Die Krippe gliedert sich in zwei Einheiten mit jeweils vorgelagerter Garderobe, Gruppenraum sowie jeweiligem Sanitär- und Schlafraum. Zugunsten optimal natürlich belüfteter und unmittelbar benachbarter Schlafräume werden die ohnehin mechanisch zu belüftenden Sanitärräume als direkt an den Gruppenräumen integrierte Sanitärkerne empfohlen. Ein separater Sanitärraum am südlichen Gartenzugang kann zum Ausgleich auf kurzem Weg vom Garten aus genutzt werden.
Der Kinderwagenraum ist sowohl separat vom Vorplatz aus begehbar als auch direkt ans Foyer angebunden.
Die Belieferung der Küche und Warenbernahme durch das Küchenpersonal erfolgt über eine separate Anlieferschleuse. Von hier aus kann das Küchenpersonal die Waren auf kurzem Weg über den benachbarten Aufzug zur Küche bringen.
Zur unmittelbaren Versorgung gelegentlicher Veranstaltungen im Mehrzweckraum kann die benachbarten Kinderküche mitgenutzt werden.
Über die brandschutztechnisch dem Obergeschoss zugeordnete Treppe gelangt man vom Foyer in einen großzügigen Spielflur des Kindergartens. Der Kindergarten gliedert sich in je zwei paarweise organisierte Gruppenräume von denen je einer über eine Spielgalerie im Dachspitz verfügt. Die beiden benachbarten Spielgalerien sind über eine Schlupftür miteinander verbunden und bieten den jeweils zweiten Abstieg auf die Geschossebene.
Nach Süden mündet der Kindergartenflur auf eine Außentreppe in den Freibereich. Sämtliche Aufenthaltsräume, die eines zweiten, baulichen Flucht- und Rettungsweges bedürfen, sind unabhängig vom Spielflur über eine „Bypass-Verbindung“ an diesen zweiten Fluchtweg angebunden.
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Konstruktion
Der Gebäudeentwurf ist auf ein für Holzrahmen- und Holztafelbauweise optimiertes Konstruktionsraster von 62,5cm aufgebaut und wurde für eine Kombination aus Massivholzdecken mit Holzrahmenwänden optimiert. Statisch hochbelastete Wände können nach Bedarf als Massivholzwände ausgeführt werden. Für Deckenfelder mit hohen Spannweiten werden zur Optimierung der Deckenquerschnitte Zwischenträger aus Brettschichtholz vorgeschlagen. Diese Bauweise verspricht eine ressourcenminimale Bauweise.
Das Konstruktionsraster spiegelt sich ebenfalls in der Fassadengliederung und nach Bedarf ausgelegten Öffnungen wieder. Das Fassadenkonzept verspricht einen hohen Vorfertigungsgrad der Bauelemente mit kurzen Fertigungszeiten auf der Baustelle.
Zusammenfassung
Der Gebäudeentwurf verbindet das Bestreben nach einem wirtschaftlich zu errichtenden und zu unterhaltenden Haus mit dem unverminderten Anspruch an Großzügigkeit. Dieses Ziel wird über Qualität der Räume und deren intelligente Fügung in ein warmes und kindgerechtes Ganzes verfolgt.